Aufbau des Projketschildes
ASV-Vorsitzender Detlev Wulff enthüllt die Tafel, die neben der Brücke in Bevenrode über das Beberbach-Projekt informiert. Da die Tafel nur für die Dauer der Renaturierung stehen soll, hat Detlev Wulff sie mit Edelstahlrahmen an dem Stein befestigt. So kann sie wieder entfernt werden, ohne den Stein zu „verletzen“.

Ein schmales Rinnsal zwischen Häusern und Gärten – das ist der Beberbach in Bevenrode. Im Normalfall.

Dass er hier aber auch ganz anders kann, zeigte das Hochwasser 2017. Wer genau hinschaut, entdeckt auch bei normalem Wasserstand immer wieder bis zu 40 Zentimeter tiefe Gumpen zwischen den flacheren, schneller fließenden Abschnitten des Baches, in denen sich Fische aufhalten. Eine Kontrollbefischung des ASV im vorigen Jahr hatte gezeigt, dass hier wieder Bachschmerlen leben und der Bach Laichgewässer für Hechte ist. Und Anlieger erzählen, dass am Bach zwischen den Häusern der Eisvogel auf der Jagd nach Kleinfischen zu beobachten ist. Um den nächsten Abschnitt der Renaturierung anzugehen, hatte der ASV Fördergeld bei der NBank beantragt. Die finanzielle Förderung des Beberbach-Projektes durch die Bank ist mit der Auflage verbunden, mit Hilfe einer Tafel über die Beberbach-Renaturierung zu informieren. Dieser Verpflichtung ist der ASV jetzt mit der Informationstafel an der Straßenbrücke in Bevenrode nachgekommen. Seit mehr als 20 Jahren wird an der Renaturierung des Beberbaches gearbeitet. Gemeinsam mit Landwirten aus Bevenrode, Bienrode und Waggum hatte der ASV das Projekt „Zurück zur Natur am Beberbach“ 1997 angeschoben. Sieben Abschnitte des Baches sind bis heute renaturiert, mit großen Erfolgen für Flora und Fauna. Alle baulichen Veränderungen und ihre positiven Auswirkungen auf die Artenvielfalt sind von ASV-Mitglied Hans-Jürgen Sauer mit einschlägigen Untersuchungen in Filmen, Fotos und Texten ausführlich dokumentiert. Der Verein sieht sich hier in der Verantwortung, ein Gewässer biologisch zu verbessern, auch wenn es nicht beangelt wird.

Beberbach in Bevenrode
Der Beberbach in Bevenrode. Ein Bächlein, doch bei Hochwasser reicht er schon mal bis an die Fundamente der Gebäude (rechts) oder fließt durch den Garten (links).

Für den jetzt anstehenden Bauabschnitt innerhalb der Ortslage Bevenrode ist die Planung abgeschlossen, die Finanzierung gesichert. Mit den Arbeiten kann begonnen werden. Für das Ingenieurbüro Schmal+Ratzbor, das die Planung des Abschnitts verantwortet, ist Voraussetzung, dass die Abflussleistung des Baches gesichert ist. Gleichzeitig soll der Bachlauf naturnäher gestaltet werden. Der Querschnitt der Bachsohle soll verengt und Kies eingebracht werden. Ziel ist, die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu erhöhen. Dort, wo es die Breite des Baches zulässt, sollen neue Kolke eingebaut werden. Und nicht zuletzt sollen auch die Böschungen attraktiver gestaltet werden, die Natur am Bach soll in Bevenrode durch eine Flachwasserzone am alten Trafohaus erlebbar werden. Dass dabei viele, manchmal gegensätzliche Interessen und Bedenken zu berücksichtigen sind, hat eine Anhörung im Herbst gezeigt, zu der der ASV in das Feuerwehrhaus Bevenrode eingeladen hatte. Anlieger sorgen sich um die Standfestigkeit ihrer Gebäude oder wollen ihre Grundstücke vor eventuellen Hochwassern geschützt wissen. Sorgen, die bei der Renaturierung zu berücksichtigen sind.